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Wertminderung am Fahrzeug:

Wie berechnet man die?

Möchten Sie Ihr Auto verkaufen, stellt sich auch die Frage, wie hoch der Fahrzeugwert ist. Dieser hängt schliesslich gleich von mehreren Faktoren ab. Da viele Fahrzeuge bereits einen höheren Kilometerstand und diverse Gebrauchsspuren haben, mindert sich der Wert teils erheblich. Hinzu kommen weitere Mängel und eventuelle Schäden. Welche Methoden zur Wertminderung üblich sind, erklären wir Ihnen an dieser Stelle.

Wie ist der Begriff Wertminderung definiert?

Die Wertminderung zählt zu den wichtigsten Faktoren, wenn es um die Bewertung von Objekten geht. Sie erhalten für ein Fahrzeug, welches bereits mehrere Jahre alt ist und entsprechend viele Kilometer geleistet hat, einen geringeren Preis als für einen Neuwagen des gleichen Modells. Oldtimer sind davon ausgenommen. Hier steigert sich der Wert sogar mit dem Alter.

Ein wichtiger Faktor ist der sogenannte Wertezehr. Der Begriff beschreibt die Veränderung des Wertes Infolge von Alter, Verschleiss oder gesetzlichen Veränderungen. Die Wertminderung wird in der Regel von einem Gutachter oder anderweitigen Kfz-Experten bestimmt.

Was ist der Unterschied zwischen technischer und merkantiler Wertminderung?

Dafür stehen ihm mit der technischen und merkantilen Wertminderung zwei verschiedene Bewertungskriterien zur Verfügung.

 

  • Merkantile Wertminderung: Hierbei handelt es sich um eine Minderung des Wertes, die durch Unfallschäden verursacht wurde. Zwar konnten diese mittels einer Reparatur beseitigt werden, mögliche weitere Folgen sind aber nicht ausgeschlossen. Ein Unfallwagen gilt daher als Mängel, unabhängig davon, ob die Schäden noch vorhanden sind oder nicht.
  • Technische Wertminderung: Dieser grosse Bereich umfasst sowohl den normalen zeitlichen Verschleiss des Fahrzeug als auch die technische Sicherheit und Nutzungsfähigkeit. Gleichfalls spielt hier auch die Optik eine sehr wichtige Rolle. Ersatzteile, die nach der Montage oder Reparatur nicht mehr zum Urzustand passen, mindern den Wert. Ist ein Bauteil schwerer als das alte gilt dies ebenfalls.

 

Wie kann man die Wertminderung berechnen?

Hier stehen Ihnen gleich mehrere Methoden zur Verfügung. Einige davon möchten wir Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen.

Hamburger-Modell: Diese Methode setzt Laufleistung und Reparaturkosten in Beziehung zueinander. Die Berechnung der Wertminderung erfolgt durch die Multiplikation der Gesamtreparaturkosten (Richtarbeit geteilt durch Karosseriearbeiten) und der Quote, die folgende Tabelle festlegt.
 

Laufleistung Wertminderung der erheblichen Reparaturkosten
bis 20.000 km 30%
bis 75.000 km 20 %
bis 100.000 km 10 %
ab 100.000 km 0 %


Mit dem Bremer Modell gibt es eine weitere Variante zur Berechnung der Wertminderung. Anstatt der Kilometerleistung bezieht diese aber das Alter des Fahrzeugs ein. Der jeweilige Faktor sieht dabei wie folgt aus:

 

  • bis sechs Monate: 30 %
  • bis zwölf Monate: 25 %
  • bis 24 Monate: 20 %
  • bis 26 Monate: 15 %
  • bis 60 Monate: 10 %

 

Wie unterschiedlich ein Fahrzeugmodell mit gleicher Kilometerleistung beziehungsweise gleichem Alter bewertet wird, machen diese beiden Beispiele deutlich.

Beispiel Bremer Modell: Ihr Fahrzeug (78.000 km Laufleistung ) ist 25 Monate alt. Die Quote beträgt demnach 20 %. Die Ersatzteile kosten 2.000 und der Arbeitslohn 5.000 Schweizer Franken. (Gesamtreparatur: 7.000 Schweizer Franken). Die Berechnung ergibt folgende Wertminderung:

(2.000 / 5.000) * 7.000 * 0,20 = 560

Die Wertminderung beträgt demnach 560 Schweizer Franken.

Beispiel Hamburger Modell: Ihr Fahrzeug (25 Monate alt) hat eine Laufleistung von 78.000 km. Die Quote beträgt demnach 15 %. Die Ersatzteile kosten 2.000 und der Arbeitslohn 5.000 Schweizer Franken. (Gesamtreparatur: 7.000 Schweizer Franken). Die Berechnung ergibt folgende Wertminderung:

(2.000 / 5.000) * 7.000 * 0,15 = 420

Die Wertminderung beträgt hier 420 Schweizer Franken.

Ruhkopf-Sahm-Methode: Sie zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Verfahren zur Berechnung der Wertminderung. Hier gibt es klare Kriterien, wie die Beurteilung der Wertes beziehungsweise dessen Minderung erfolgt. Im Mittelpunkt steht die Berechnung zwischen den Reparaturkosten und dem Wiederbeschaffungswert.

Beide Werte werden addiert und durch den klar definierten Wertminderungsfaktor nach Ruhkopf-Sahm-Methode dividiert. Es gibt eine einfache Tabelle, die das Verhältnis zwischen Reparaturkosten und Wiederbeschaffungswert aufzeigt:
 

Zulassungsjahr 10 % - 30 % 30 % - 60 % 60 % - 90 %
Erstes Zulassungsjahr 5 % 6 % 7 %
Zweites Zulassungsjahr 4 % 5 % 6 %
ab dem 3. Zulassungsjahr 3 % 4 % 5 %


Generell gilt, dass eine Wertminderung nach dieser Berechnungsmethode nicht mehr gewährt wird, sobald Verhältnis des Zeitwertes geteilt durch den ehemaligen Neuwert weniger als 40 % beträgt.

Wie können Sie den Wert des Fahrzeugs selbst erhalten?

Wir haben bislang über die verschiedenen Faktoren gesprochen, die zu eine Wertminderung führen. Sie können aber auch selbst Dinge tun, die zum Werterhalt beitragen.
 

Pflege des Scheckheftes: Nutzen Sie die regelmässigen Kontrollen Ihrer Werkstatt, um das Fahrzeug durchzuchecken. Kleinere Mängel werden hier sofort behoben. Dies gilt ebenfalls für den Wechsel von Öl und Bremsflüssigkeit. Die Kontrollen werden im Scheckheft festgehalten. Je vollständiger dieses ist, desto mehr trägt es zum Werterhalt bei.
 

Autopflege: Sowohl Karosserie und Lack als auch der Innenraum nutzen sich auf Dauer ab. Mit der regelmässigen Autowäsche nebst Politur bringen Sie den Lack hingegen auf Hochglanz. Kleinere Kratzer werden durch die Politur ausgemerzt. Von Vorteil ist auch die Nutzung von Autowachs, die den Lack optimal versiegelt.
 

Pflege des Innenraums: Im Innenraum pflegen Sie die Sitze mit einem passenden Polsterschaum. Sehr gute Pflegemittel gibt es auch für Gummidichtungen. Sie bleiben geschmeidig und werden weniger schnell porös. Zudem sollten die Luftfilter in regelmässigen Abständen gereinigt werden.


Bildnachweis: iStock.com / Dmitrii Smirnov

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